In den Wäldern zwischen Willebadessen und Lichtenau liegt die Schlucht der “Alten Eisenbahn”. Mit ihren schroffen Klippen und dunklen Tümpeln wirkt sie wildromantisch wie eine Gebirgsklamm.
Der Name “Alte Eisenbahn” weist allerdings darauf hin – hier handelt es sich nicht um eine in Jahrmillionen entstandene Schlucht, sondern um eine verlassene Großbaustelle. Das unter Natur- und Denkmalschutz stehende Gebiet ist eine Bauruine aus der Zeit von 1847/48. Die Köln-Minden-Thüringische-Verbindungs-Eisenbahn-Gesellschaft wollte mit einem Eisenbahntunnel auf ca. 600 Metern Länge die Bahnstrecke Hamm – Warburg durch das Eggegebirge führen. Durch den finanziellen Ruin der Gesellschaft unvollendet und nach Änderung der Streckenführung überflüssig, lag der bereits zu einem Drittel fertiggestellte Eisenbahntunnel brach. Zum Schutz vor Gefahren wurde der Tunnel später gesprengt. Gut sichtbar sind heute noch der schroffe, wassergefüllte Einschnitt der Tunnelzufahrten.
Im Jahr 2017 fanden am alten Eisenbahntunnel in Willebadessen Ausgrabungen statt. Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe gruben in einem Kooperationsprojekt mit der Universität Kiel nach den Resten eines Wächterhäuschens und öffneten verschüttete Schächte im Eggegebirge. 2016 fand die Premiere der „Unterwasserarchäologie“ im alten Tunnelbau statt. Angebotene Führungen über die Baustelle, unter anderem auch am Tag des offenen Denkmals fanden starkes Interesse. Die historische Stätte mit der enormen geschichtlichen Bedeutung des Eisenbahntunnels soll genutzt werden, um auf die kulturellen und landschaftlichen Besonderheiten Willebadessens aufmerksam zu machen.
Quelle:
Text: Teutoburger Wald
Foto: Stefan Köneke
Diese Teiche im Wildpark stehen auch den Petrijüngern unter den Gästen zur Verfügung.
Tageskarten für die Angelberechtigung sind an der Rezeption im Wohlfühlhotel DER JÄGERHOF erhältlich.
Auf dem ehemaligen NATO-Gelände befindet sich eine Aussichtsplattform mit Blick über den Luftkurort Willebadessen.
Vom Juni 1966 bis zum 30. Mai 1995 war Brakel Garnisonsstadt des belgischen Artilleriebataillons 43A. Die Stellungen waren mit den mobilen Flugabwehrraketen vom Type MIM-23 HAWK ausgerüstet. Zum Bataillon 43A gehörten die Radarstellung in Rheda und die Flugabwehrstellungen in Tietelsen, Bosseborn, Bad Driburg und Willebadessen.
Bierbaums Nagel nahe Borlinghausen im ostwestfälischen Kreis Höxter ist ein 1849 fertiggestellter und 13,5 m hoher Aussichtsturm im Eggegebirge.
Er ist der älteste Aussichtsturm in Ostwestfalen und steht unter Denkmalschutz.
Nachdem es 1846 eine sehr schlechte Ernte gegeben hatte, kehrte Not in vielen Häusern ein. Daher baten Bauern und Tagelöhner aus Borlinghausen den damaligen Gutsherrn namens Julius Bierbaum, Sohn des Kaufmanns Julius Georg Bierbaum (1761–1844) um Hilfe; der Kaufmann war von 1839 bis 1859[1] Besitzer von Schloss Borlinghausen. Er versprach ihnen unter anderem durch Zuweisung einer lohnenden Arbeit zu helfen. Er ließ von ihnen den Wart- und Aussichtsturm erbauen und gab ihnen so eine Verdienstmöglichkeit. Dadurch erfüllte er seiner in Kassel geborenen und an Heimweh leidenden Ehefrau den Wunsch, bei guten Sichtbedingungen bis zur Pyramide und Statue des Herkules, dem Wahrzeichen Kassels, blicken zu können. Den Aufstieg zum Turm, den sie oft unternahm, ritt sie auf einem Esel, weshalb dieser Weg seitdem „Eselspfad“ heißt.
Der Turm wurde 1847 bis 1849 erbaut. Er ist 13,5 m hoch und hat 7,2 m Durchmesser. Den Namensbestandteil Nagel erhielt er, weil er wie ein gewaltiger und aus der Landschaft sprießender Nagel wirkt.
Von der Aussichtsplattform des Turms bietet sich bei guten Sichtbedingungen ein Ausblick, der unter anderen zum Köterberg (Weserbergland), zur Schwalenburg bei Willingen (im Upland), zum Desenberg in der Warburger Börde und zur Pyramide mit Statue des Herkules (zwischen Baumwipfeln zu erkennen) beim nordhessischen Kassel gelegenen Hohen Habichtswald reicht. Teilweise ist die Aussicht durch Fichten verdeckt.
Quelle:
Text: Wikipedia.de
Foto: JanA
Der Hermannsweg und der Eggeweg durchziehen den Naturpark in seiner gesamten Länge. Sie verknüpfen die zahlreichen örtlichen Wege und Rundwanderwege und erschließen dielandschaftlichen und kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten unserer Region.
Der Eggeweg, Kammweg des Eggegebirges, Teilstrecke des europäischen Fernwanderwegs Nr. 1 ist ca. 70 km lang und verbindet den Teutoburger Wald im Norden mit dem Sauerland im Süden. Er beginnt im Norden an den Externsteinen und endet im Süden im Diemeltal bei Marsberg.
Quelle:
Text: Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge
Die gewaltige Felswand trägt die Inschrift: Gedenket der Helden 1914-1918, 1939-1945. Jährlich am ersten Sonntag im Oktober gedenkt der EGV den Gefallenen und aller Opfer des Zweiten Weltkrieges und der NS-Diktatur.
Im Eggegebirge, nicht weit von Willebadessen, steht bei der Karlsschanze ein Opferstein, der „Faule Jäger“ genannt. Er ist 6 m hoch und hat 24 m Umfang. An dieser Stelle soll von den heidnischen Sachsen ihr oberster Gott Wodan angebetet worden sein. Zu festgesetzten Zeiten trafen hier aus der ganzen Gegend die alten Sachsen ein und brachten Opfer dar. Nach Beendigung der Feier lagerten die Männer im Walde und würfelten, bis der Abend kam. Die Jünglinge führten Tänze auf zwischen Schwertern und Spießen, die in die Erde gesteckt waren. Mit der Ausbreitung des Christentums hörten diese Opferfeste auf. Im Anfang aber blieben noch viele Sachsen ihrem früheren Gotte treu und fanden sich zuweilen im heiligen Walde wieder ein, um nach altem Brauch zu beten und zu opfern. Die Erinnerung an Wodan ist erhalten geblieben. Aus Wodan ist der „Hakelbernd“ (Mantelträger) oder der „wilde Jäger“ geworden. Als riesenhafter Reiter, der einen breiten Schlapphut und einen weiten, gefleckten Mantel trägt, reitet er an der Spitze eines gespensterhaften Heeres durch die Luft, besonders in der Zeit der „heiligen zwölf Nächte“. Er schwingt eine lange Peitsche und ist von wütenden Hunden begleitet, die ein fürchterliches Geheul ertönen lassen. Wenn ein in der Nähe vorüberziehender Wanderer sich vor dem schauerlichen Zuge schützen will, muß er rufen: „Hallo, hallo, Wod, Wod, – Bergauf, Bergab, ein Mann in Not!“ Oft ist der „wilde Jäger“ auch allein und kehrt manchmal gegen Mitternacht in einer Schmiede ein, um sein Roß zu beschlagen. Dann steigt er wieder in die Lüfte und verschwindet in Nebel und Wolken.
Eine andere Sage erzählt, der Stein solle den Namen „Fauler Jäger“ erhalten haben, weil sich dort ein Wachtposten vom Feinde überrumpeln ließ.
Das Försterkreuz erzählt die Geschichte der beiden Förster Gieß und Steinsträter, die am 31.5.1880 von Wilderern ermordet wurden.
Bevor er seinen Schusswunden erlag, schrieb Gieß mit seinem eigenen Blut den Namen eines der Mörder in sein Notizbuch. Joh. Ha. war bereits früher von ihm beim Wildern abgefasst worden und hatte gerade eine einjährige Zuchthausstrafe in Münster verbüßt. Gegen Gieß hatte er nach seiner Entlassung schwere Drohungen ausgestoßen.
Die Greueltat an die beiden Männer löste eine Suchaktion in den Waldungen um Willebadessen aus, an der zunächst die Gendarmerie und die Schuljugend beteiligt war. Da die Suche aber ergebnislos blieb, beantragte der zuständige Landrat die Entsendung eines Jägerkommandos in Stärke von 120 Mann aus Bückeburg. Das Betreten der Wälder wurde nur noch mit Passierscheinen gestattet. Die Jäger hatten Anweisung, auf jedermann zu schießen, der auf Zuruf nicht sofort mit erhobenen Händen stehen, bliebe.
Es herrschte ein regelrechter Ausnahmezustand um Willebadessen. Inzwischen waren die Täter nach Amerika zu entwischt, wo sie ein unrühmliches Ende gefunden haben sollen.
Quelle:
Text: Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge
Wenige Meter vom Faulen Jäger entfernt führt unterhalb des Felsens ein steiler Abstieg zur „Gertrudskammer“, auch „Drudenhöhle“ genannt, hinab.
Die unterhalb eines Klippenhanges unter einer horizontal eingekerbten Felsnase gelegene Höhle oder Aushöhlung ist durch Verwitterung und Auswaschung des Osning-Sandsteins entstanden. Der Sage nach war die Höhle die Klause der Eremitin Gertrud; vielleicht aber auch ein sächsisches Naturheiligtum, das von der „Weisen Wala“, einer Druidin bewohnt war.
Quelle:
Text: Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge
Bei dem gewässerökologischen Erlebnispfad handelt es sich nicht um einen „Lehrpfad“ im klassischen Sinn. Als Leitthemen für den Erlebnispfad werden einzelne Arten der Flora und Fauna des Gewässers herausgegriffen, die aufgrund ihrer Position im Ökosystem und ihrer ökologischen Einnischung geeignete Beispiele bieten. Anhand von Einzelbeispielen lassen sich die Zusammenhänge im Ökosystem wesentlich einfacher und plakativer darstellen als durch rein theoretische Erklärungen.
An den sieben Stationen des Pfades werden die „klassischen“ Probleme der Gewässerökologie aufgegriffen; die Stationen orientieren sich dabei streng an den Gegebenheiten vor Ort. Auf abstrakte Erläuterungen, die sich nicht unmittelbar am Beispiel in der Natur nachvollziehen lassen, ist gänzlich verzichtet werden. An den Stationen befinden sich Objekte und Installationen, die eine Naturerfahrung direkt vor Ort und das spielerische Begreifen ökologischer Zusammenhänge ermöglichen.
Quelle:
Text: Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge
Foto: Stefan Köneke
Goldgelb leuchten Färber-Ginster und Sonnenröschen. Die rosa Blütenkerzen der Mücken-Händelwurz und die cremeweißen Köpfchen des Bergklees setzen weitere farbige Tupfer in die grüne Landschaft. Im Spätsommer, wenn der Enzian blüht, wandelt sich die Farbenpracht in ein sattes Blau-Lila. Und auch der stark gefährdete Kreuzenzian-Ameisen-Bläuling flattert dann wieder über die Kalktriften. Doch die abwechslungsreiche Landschaft im Kreis Höxter ist nicht nur Augenweide: Seit einigen Jahren weiden hier Schafe, damit die Hänge nicht zuwuchern, sondern seltene Tiere und Pflanzen ihren Lebensraum behalten.
„Kurz vor der endgültigen Vernichtung“, so düster sahen Fachleute den Zustand der Landschaft im Kreis Höxter. Weil die Bewirtschaftung der steilen Hänge als nicht mehr rentabel galt, waren viele Parzellen brach gefallen. Die ehemals offenen Weiden wucherten mehr und mehr mit Büschen zu oder wurden mit Kiefern aufgeforstet – das sichere Ende der Artenvielfalt, die sich auf den ausgedehnten Magerrasen entwickelt hatte. Doch die Naturschützer der Landschaftsstation wollten die Kalktriften nicht aufgeben und entwickelten einen Plan: Kleine Weideflächen, die noch erhalten geblieben waren, sollten als Keimzellen für eine Regeneration dienen. Mit dem Kauf und Tausch von Grundstücken fing es an, mit Tatkraft und vollem Einsatz ging es weiter. Der stationseigene Pflegetrupp entfernte einen Teil der Gehölzdickichte, fällte Bäume, die zu viel Schatten warfen, und sorgte für den Abtransport.
Jetzt sind bereits elf Hektar Boden von störenden Sträuchern befreit, und jedes Jahr werden die blumenbunten Magerrasen wieder ein Stück größer. „In den ersten Jahren weidete auf den Flächen eine Herde von Bergschafen. Die waren ganz heiß auf das Laub der Gehölze und haben uns bestens unterstützt“, erinnert sich Frank Grawe, wissenschaftlicher Leiter der Station. Die hungrigen Mäuler sorgen beispielsweise dafür, dass Gräser wie die Fieder-Zwenke nicht überhand nehmen. Deren dichter Blätterfilz würde sich sonst wie ein Leichentuch über die artenreiche Krautschicht legen und lichtbedürftige Blumen im Keim ersticken. Außerdem verhindern die Schafe, dass Schlehen- und Weißdorngebüsche in breiter Front vorrücken. Diese Gewächse sind nämlich nur als Windschutz am Rande der Kalktriften oder als „Logenplätze“ für Vögel wie Neuntöter oder Goldammer erwünscht.
Würden die Schafe allerdings nur auf Magerrasen grasen, wären sie selbst bald ziemlich mager. Mit Hilfe der Kauf- und Tauschaktivitäten der Naturschützer ist im Kreis Höxter jedoch ein abwechslungsreicher Mix aus Halbtrockenrasen und etwas ertragreicheren Weideflächen zusammengekommen. 300 Mutterschafe und ihre Lämmer finden also immer genug zu fressen. Damit haben die Kalktriften wieder etwas von ihrer ursprünglichen Bedeutung erlangt, denn in „Trift“ steckt das Verb treiben. Früher wurden die Schafe langsam über die Weidefläche getrieben, um ihnen nicht zuzumuten, den kargen, eiweißarmen Aufwuchs vollständig abzugrasen. Die Tiere verschmähten außerdem bittere, hartblättrige und stachelige Pflanzen oder solche, die ätherische Öle enthielten. Auf diese Weise konnten sich typische Weideunkräuter vermehren und die Weiden blieben offen.
Dank der vierbeinigen Naturpfleger finden Schmetterlinge und viele andere Insekten wieder Nahrung in den Steilhängen. So auch der Kreuzenzian-Ameisen-Bläuling, der dort ist, wo der Enzian – seine erste Raupennahrung – wächst. Und ganz nebenbei setzt der Schmetterling mit dem türkisblauen Körper auch noch weitere farbige Akzente in den Kalktriften im Kreis Höxter.
Quelle:
Text: NRW-Stiftung
Foto: Stefan Köneke
Bei der ehemaligen Klosterkirche St. Vitus handelt es sich, rekonstruiert man ihre ursprüngliche Gestalt, um eine kreuzförmige, dreischiffige Pfeilerbasilika von zwei Jochen im gebundenen System, d.h. auf ein quadratisches Hauptschiffsjoch kamen zwei Seitenschiffsjoche. Die Kirche war, wie auch heute noch, mit Kreuzgratgewölben über abgekragten Wandvorlagen gewölbt.
Das jetzt zum Teil barock vermauerte und flach gedeckte südliche Seitenschiff hatte ein nicht mehr vorhandenes nördliches Gegenstück, beide Seitenschiffe waren gewölbt. Der rechteckige, einjochige Chor und die Querhausarme waren mit heute fehlenden Apsiden versehen. Die Art des Westabschlusses ist unbekannt. Aus dem überkommenen Baubestand läßt sich weder ein einzelner Westturm noch ein zweitürmiges Westwerk ableiten, ebenso wenig ein Vierungsturm. Auch für eine ehemalige Krypta konnte man beim Einbau der Heizung im Chor 1966 keine Anzeichen entdecken. Planmäßige archäologische Grabungen sind jedoch bis heute nicht vorgenommen worden.
Quelle:
Text: Kath. Pfarrgemeinde St. Vitus
Foto: Stefan Köneke
In der Nähe der Karlsschanze und Drudenhöhle liegen die Überreste eines Denkmals, die man als „Kleinen Herrgott“ bezeichnet. Bei der Einführung des Christentums ließ Karl der Große in der Nähe der Karlsschanze ein Kreuz errichten.
Dieser Weg war ein alter Wanderweg der Germanen, der von Westen her nach Osten zur Weser und Diemel führte. Wenn die Sachsen dort nun vorbeigingen, bezeichneten sie diese Stelle als den „Kleinen Herrgott“, während ihr großer Gott Wodan auf der Karlsschanze thronte.
Quelle:
Foto: Stefan Köneke
Die barocke Klosteranlage des 1149 gegründeten ehemaligen Benediktinerinnenklosters mit Konventsgebäuden und romanischer Kirche ist prägendes Zentrum des Luftkurortes Willebadessen im „Naturpark Teutoburger Wald / Eggegebirge“. Die 7 ha große Parkanlage, gleichzeitig Kurpark für den Luftkurort Willebadessen, umschließt die historischen Gebäude mit zum Teil noch aus der Klosterzeit stammendem Baumbestand. Reizvoll ein Blick in den von den historischen Grünanlagen noch erhaltenen Äbtissinnengarten. Außerhalb der Klostermauern öffnet sich dann der Park, gekennzeichnet durch weite Wiesenflächen und Baumgruppen, bis zu den Hängen des Eggegebirges.
Das Benediktinerinnenkloster Willebadessen wurde 1149 gegründet. Ludolph von Oesede stiftete das Benediktinerinnenkloster Willebadessen im Jahre 1149. Der Stifter vermachte seinen umfangreichen Besitz dem Kloster. Die letzten Lebensjahre verbrachte er mit seiner Frau Imma im Kloster, in dem seine sechs Töchter als Ordensfrauen lebten.
Der Propst des Klosters verlieh dem Ort schon 1318 städtische Rechte und Statuten. Die Siedlung Willebadessen verblieb auch nach der Verleihung der Stadtrechte im Jahr 1317 in der Abhängkeit des Klosters, so konnten damals Bürgermeister und Rat nur mit Zustimmung des Propstes gewählt werden. Als Stadtherr übte der Propst des Klosters auch die niedere Gerichtsbarkeit aus.
Auf Anordnung Bischofs Simon III. zur Lippe schloss sich das Kloster 1473 der Bursfelder Reform an. Zwischen 1698 und 1744 wurde der Barockumbau der Klosteranlage ausgeführt. Das Kloster wurde 1810 durch ein Edikt des Königs von Westfalen, Jerome Bonaparte aufgehoben.
Klosterkirche
Die Klosterkirche wurde ursprünglich als eine kreuzförmig dreischiffige Pfeilerbasilika erbaut, die später mehrfach umgebaut wurde. Heute dient die Kirche als Pfarrkirche. Von den älteren Klosterbauten sind noch heute der Kapitelsaal und die Gründerkapelle zu sehen.
Auflösung des Klosters Willebadessen
Das Kloster wurde am 07. Juni 1810 aufgelöst, die Anlage noch im selben Jahr vom “königlich-westphälischen Gouvernement” an den Kammerherrn Freiherr von Spiegel zu Borlinghausen verkauft, 1839 erwarb es der Eisenhüttenbesitzer Theodor Ulrich aus Bredelar von der Enkelin des Kammerherrn Freiherr von Spiegel.
Quelle:
Text: Kulturland Kreis Höxter, Schloss Willebadessen
Foto: Jörg Henze
Von hier aus beobachtete seine Majestät Friedrich Wilhelm der IV, König von Preußen, die ersten Züge beim Befahren des Viaduktes.
Das etwa 3 m hohe Eichenkreuz erinnert an den Förster Karl Krahe. Es trägt die Inschrift : „Zur Erinnerung an den am 28. Sept. 1885 von Wilddieben erschossenen Förster Karl Krahe R.I.P“.
Krahe war Förster des Freiherrn von Wrede in Willebadessen, wollte seinen Dienstort wechseln und ins Rheinland ziehen. Er ging deshalb am 28.9. nach Kleinenberg, um sich dort von seinem befreundeten Gemeindeförster Spiekermann zu verabschieden; er äußerte beim Abschied am Spätnachmittag, er wolle versuchen, auf der Rückkehr einen Hasen zu erlegen. Spiekermann hörte auch tatsächlich etwa 1/2 Std. später einen Schuss in der Nähe der Karlsschanze und glaubte, dass Krahe Weidmannsheil gehabt habe. In Wirklichkeit stieß Krahe nahe beim Kleinen Herrgott auf einen Wilderer, der einen Rehbock im Rucksack trug und Krahe kaltblütig niederschoss. Der Förster war nicht sogleich tot; er hatte einen Schuss in den Unterleib erhalten und versuchte, durch Signalschüsse Hilfe herbeizurufen, aber es war vergeblich. Am anderen Morgen fand man ihn tot, um ihn verstreut eine Menge abgeschossener Patronenhülsen.
Es kamen zwei Wilderer aus Kleinenberg als Täter in Betracht, ein Steinhauer Vo. und ein Hi. Beide flüchteten. Vo. kam bis England, wurde dort erkannt, festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert, wo er lebenslänglich Zuchthaus für den Mord erhielt. Hi. war bereits kurz nach der Tat ergriffen und in das Gefängnis nach Warburg eingeliefert worden. Es gelang ihm von dort aus, als Pater verkleidet, nach Amerika zu entkommen. Kurz vor dem 1. Weltkrieg kehrte er zurück, wurde gerichtlich eingezogen, aber bald wieder entlassen. Er schob alle Schuld auf Vo.; zudem war der Mord bereits verjährt. Hi. hütete nach seiner Rückkehr bei seinem Bruder die Kühe und fing das Wildern wieder an. Dabei traf ihn eines Morgens früh der damalige Hegemeister Rüther von Blankenrode. Dieser bemerkte auf der Pirsch auf dem Wege Blankenrode-Hardehausen auf einem Parallelwege eine verdächtige Person, die ein Gewehr trug. Bei der nächsten Waldschneise erschien der Wilderer. Den warnenden Anruf des Försters beachtete er nicht, behielt das Gewehr und flüchtete. Der staatliche Förster schoss auf den Fliehenden, als dieser in eine Dickung springen wollte. Der Förster ging zur Anschussstelle, da hörte er die Stimme des Wilderers: “Kommen Sie nur heran; Sie haben gut getroffen. Ich habe denselben Schuss wie Krahe!“ Jede Hilfeleistung kam zu spät; Hi. verstarb nach kurzer Zeit.
Quelle:
Text: Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge
Foto: Stefan Köneke
Eine gefasste Quelle unterhalb des Ehrenmals an der Kleinenbergerstraße. Man spricht dem Wasser heilende Kräfte bei Augenleiden zu.
Im Bruch nahe dem Wildgehege, anerkannte erschlossene Heilquelle. Hier können Sie kostenlos „Gesundheit“ aus der frischen Quelle trinken.
Quelle:
Foto: Stefan Köneke
Unübersehbar hoch über den Eggekamm bei Willebadessen ragt die gewaltige Anlage des Fernmelde- und Fernsehturmes „Sender Eggegebirge“.
Im November 1962 wurde durch die Deutsche Bundespost zum Aufbau der „Richtfunkstelle Willebadessen mit Fernsehsender Eggegebirge“ von der Stadt Willebadessen eine 6928 qm große Waldfläche angekauft. April 1965 wurde mit dem Gießen der Turmfundamente für den etwa 150 m hohen Stahlgitterturm begonnen; am 20. August 1965 war Richtfest. Im März 1989 konnte die Bundespost von der Stadt Willebadessen eine weitere Fläche von 2825 qm erwerben, auf der ein 133 m hoher Stahlbetonturm (26,5 Mio. DM Baukosten) errichtet wurde. Der alte Stahlgitterturm wurde im Frühjahr 1995 abgebaut. Der Turm versorgt die Region mit Radio sowie sämtlichen anderen Bereichen moderner Telekommunikation.
Quelle:
Text: Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge
Foto: Stefan Köneke
Schon seit dem 16. Jahrhundert wurde bei Borlinghausen Eisenerz abgebaut. 1856 kaufte die Dortmunder Gesellschaft „Teutonia“ ein Waldgebiet nördlich von Borlinghausen, um dort mehrere Erzgruben anzulegen. Eine neue Siedlung entstand und wurde, wie auch der Wald, nach der Gesellschaft „Teutonia“ genannt. Überall an den ehemaligen Abbaustellen finden sich noch heute eingestürzte Stollen, Gruben, Halden und Pingen als Zeugen einer ehemals blühenden Eisenindustrie. 1870 mussten die Zechen wegen mangelnder Rentabilität aufgegeben werden.
Quelle:
Text: Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge
Viadukt [16]
Ein mächtiges Bruchstein Brückenbauwerk das seit 1853 unbeschadet dem Eisenbahnverkehr dient.
Quelle:
Foto: Stefan Köneke
Auf dem Klusberg südöstlich der Stadt liegt die Kapelle zum hl. Kreuz, auch Vituskapelle genannt. Alljährlich wird sie u.a. an Karfreitag und am Fest des hl. Vitus im Juni zum Zielpunkt von der Pfarrkirche ausgehender Prozessionen. Diese folgen dem von 13 Kreuzwegstationen von 1859 gesäumten Weg hinauf zu dem kleinen, sechseckigen Putzbau mit Zeltdach und Glockendachreiter. Die schlichte, von vier schmalen, hohen Fenstern erhellte Kapelle ist laut Inschrift über dem Portal 1687 von der Äbtissin Anna Ursula von Keller genannt Slunckrabe erbaut.
Deshalb ist ihr Wappen mit dem flatternden Raben in einer rechteckigen Rahmung über dem Portal angebracht. Darüber steht in einer muschelbekrönten Nische eine kleine Pieta. Abguss eines Originals, das sich heute in der Pfarrkirche befindet.
An der Nordostseite der Kapelle wurde 1859 eine Außenkanzel aus Stein angebracht. Den Innenraum überspannt ein kuppelartiges Kreuzgewölbe mit wiederhergestellter Farbfassung der Rippen. Die ursprüngliche Innenausstattung hat sich nicht erhalten. Von der heutigen schlichten Ausstattung ist lediglich der hölzerne, farbig gefasste Kruzifixus (um 1900) an der Ostwand erwähnen.
Im Zeitalter der Gegenreformation als Ausdruck barocker Kreuzverehrung und zur Hebung der Volksfrömmigkeit errichtet, hat die Kapelle bis heute einen festen Platz im Bewusstsein der Gemeinde, bestärkt auch durch die wohl erst in späterer Zeit hinzugekommene Rolle des Gebäudes bei der Vitusprozession, einem jährlich wiederkehrenden Höhenpunkt im kirchlichen Leben Willebadessens.
Quelle:
Text: Kath. Pfarrgemeinde St. Vitus
Foto: Stefan Köneke
Die Karlsschanze ist das markanteste Bodendenkmal der mittleren Egge und eine der schönsten und größten vorgeschichtlichen Burgen Westfalens.
Die Befestigung führte ursprünglich den Namen Behmburg, stammt aus der heidnischen Zeit der Sachsen und bildete den letzten aber vergeblichen Schutz im Kampf gegen die vordringenden Römer und Franken. Erst im 17. Jahrhundert wurde sie in Karlsschanze umbenannt.
Der Ringwall umschließt eine ovale, 350 x 250 Meter große Kuppe, die durch weitere mächtige Vorwälle und Gräben geschützt wurde. Die Fundamente einer Mauer, die auf dem Hauptwall errichtet war, sind noch heute gut nachweisbar.
Mit ihrer Größe und einer Gesamtlänge der Wälle von fast 3 Kilometern entsprach die Karlsschanze ihrer wichtigen Lage am Schnittpunkt des alten Eggeweges mit dem bequemen Pass Kleinenberg-Willebadessen (Sintfeld-Wesergebiet).
Quelle:
Text: Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge
Foto: Stefan Köneke
Schwerpunkt des Wildgeheges Willebadessen ist es, den Besucher die frei lebende, heimische Tierwelt (Reh-, Rot-, Dam-, Sika-, Schwarz- und Muffelwild) hautnah erleben zu lassen.
Die Gehege sind an einem Rundweg um ein ökologisch interessantes Teichgelände nebeneinander angeordnet.
Der Eintritt ist kostenfrei und täglich bis zum Einbruch der Dunkelheit möglich.
Hunde sind angeleint herzlich willkommen.
Quelle:
Text: Stadt Willebadessen
Foto: Stefan Köneke